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TOBRUK



Tobruk CD
CD Tobruk - Wild on the Run - (c) 1985 EMI Records
Diese Band veröffentlichte nur zwei Platten, von denen eine nicht einmal besonders gut ist, ist aber dennoch eine Legende.

Die neun Titel auf dem Debut Wild on the Run sind von einer so durchgängig hohen Qualität, daß es fast schon unheimlich anmutet. Sicherlich hilfreich ist der brillante Sound, für den Lance Quinn verantwortlich ist: ein wuchtiges Schlagzeug, fette Gitarren, ein Sänger (mit dem Pseudonym Snake - worauf bezieht sich das wohl?!), dessen Qualitäten exzellent zur Geltung kommen. Ich lege mich fest: diese Scheibe ist leider nicht der Marktführer, aber das Maß aller Dinge im AOR-Bereich. Beim Tielstück drängt sich nach drei Minuten der Eindruck auf, ok, guter Standard, das war's. Dann geht aber das Feuerwerk los: da, wo andere die Gitarrensoli ausblenden, wird hier noch ein bißchen mitgeschnitten... Das zweite Stück ist die Single Falling, eingängig, aber gerade so energiegeladen, daß Satthören schlecht möglich ist. On the Rebound läßt Deep Purple vergessen, nein, ist aber dank seines gekonnten Wechselspiels zwischen Keyboards und Gitarre alle Aufmerksamkeit wert. Überhaupt darf sich Keyboarder Jem Davis die ganze A-Seite über austoben und alle Register ziehen.

1986 gab es einige Querelen um die Nachfolge-LP In Motion, mit dem Resultat, daß sie nie erschien. Zwei Jahre später kam sie heraus, als LP und CD unter dem Titel Pleasure and Pain. Ob man das Geld für die CD ausgibt, sollte man sich allerdings überlegen. Dafür sprechen die beiden Bonustracks und die ersten vier Stücke der Seite A. Rock N Roll Casualty, In Motion, Alley Boy und Girl Crazy haben sämtlich Single-Charakter und machen da weiter, wo Wild on the Run aufhörte. Danach geht den Jungs leider die Luft aus: was da abgeliefert wird, ist zwar nicht übel, aber unterscheidet sich nicht groß von Durchschnittsmaterial. Die Produktion (von Chris Gorham) ist ähnlich wie beim Debüt, aber etwas verwaschener.

Noch ein paar Jahre später erschien die völlig obskure, adäquat betitelte Compilation Rock N Roll Casualty.

Diverse Singles kursieren ebenfalls, wobei erfreulich ist, daß sie einige Non-LP-Stücke aufweisen. Die Songs der 7er, Wild on the Run (Single Version) und The Show Must Go On, sind auch auf der (Bootleg-)CD enthalten. Auf der 12er Falling finden wir Like Lightning und Under the Gun. Das letztere Stück ist auch auf der 12er On the Rebound enthalten.

Warum diese Band infolge des Debüts nicht ganz groß rauskam, ist unbegreiflich. Normalerweise hätte ein ähnlicher Aufstieg wie bei einem anderen Quinn-Pflänzchen, Bon Jovi, erfolgen müssen. Von den Musikern wurde nur Keyboarder Jem Davis wieder gesehen: bei All Stars (1990) und den nachfolgenden Fastway-Recycling-Projekten des Lea Hart, der so wenigstens hilft, ein paar talentierte Musiker am Leben zu erhalten. Ein kleiner Ersatz ist die LP The Big Noise von Blue Blud, bezeichnenderweise produziert von Chris Gorham.
Die CD Recaptured (2001), prallgefüllt mit bislang unveröffentlichten Tracks und produziert von Jerry Packer und Bassist Steve Woodward, rollte die Bandgeschichte ab ovo auf, beginnend mit dem ersten Line-up: Terry Sullivan (v), Mick Newman (g), Nick Petty (g), Steve Woodward (b), Allan Vallance (d). Die ersten vier Stücke der CD werden von dieser Besetzung bewältigt. Fazit: Sie hauen keinen vom Stuhl, sind aber allemal interessant. Auch wenn der Booklet-Text das Gegenteil insinuiert, es ist die "Snake-Phase" mit fett produzierten, keyboardlastigen Rockern, die bei Kennern massiv Eindruck hinterläßt, und so ist nicht verwunderlich, daß Stücke wie Wild on the Run und The Show Must Go On auch in dieser Zusammenstellung die Highlights darstellen.



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